Schilfs Reiseseite
Berichte von Reisen
zu Wasser, zu Lande und in der Luft
14. März 2016 |
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Geschrieben von Uli Schilf am 14.03.2016 |
Nach 4 Stunden Aufenthalt in der Onkologischen Tagesklinik im Malteser-Krankenhaus in Flensburg sind wir nun wieder zu Hause.
Wir hatten uns nicht vorgestellt, dass die Verabreichung von 2 Spritzen so viel Zeit erfordert. Aber eine dieser Spritzen machte ein aktuelles Blutbild erforderlich. Zunächst wurde mir also Blut abgenommen. Das wurde in ein Labor eines anderen Krankenhauses geschickt. Die Auswertung dauerte dann entsprechend lange. Das Blutbild war aber erforderlich, weil mit dessen Hilfe geprüft wurde, ob meine Nieren in Ordnung sind. In der Zwischenzeit hatten wir dann ein Gespräch mit einer Ärztin, das allerdings nicht so sehr ergiebig war. Wir hatten einige Fragen und dabei den Eindruck, dass wir ihr die Antworten gewissermaßen in den Mund legen mussten. Aber dennoch war es wichtig. So gingen wir zunächst davon aus, dass ich die Spritzen in die Bauchdecke bekommen sollte. Eine dieser Spritzen ist ein Implantat, also ein kleines Stäbchen, das unter die Haut gespritzt wird und sich dann im Verlaufe von 4 Wochen auflösen soll. Nun beginnt ja morgen meine Bestrahlung und da ist es schon von Bedeutung, ob eine Spritze mit einem Implantat in den Bauch, der ja bestrahlt werden soll, injiziert werden kann. Es stellte sich dann auch heraus, dass die Spritzen in die beiden Oberschenkel gespritzt werden mussten. Jutta kann das immer viel besser erklären als ich. Ich muss mir also vorstellen, dass mit kleinen Schäufelchen Kalk in die Lücken der Knochen gefüllt werden, die durch die Metastasen entstanden sind. Gleichzeitig soll die Entstehung neuer Metastasen unterbunden werden, indem die Bildung von Testosteron aufgehalten wird. Bob der Baumeister lässt grüßen. Im Juni wird dann mit Hilfe einer Computertomographie untersucht, wie die "Asphaltierungsarbeiten" vorangekommen sind. Von großer Wichtigkeit ist es natürlich, dass ich alle diese therapeutischen Maßnahmen auch gut vertrage. Bisher habe ich außer Schweißausbrüchen, Hitzewallungen und Mundtrockenheit auch noch keine besonderen Nebenwirkungen festgestellt. Allerdings sin meine Schmerzen im Lendenwirbelbereich trotz entsprechender Medikamente stärker geworden. Auch die obere linke Rippe, die bereits durch Metastasen gebrochen ist, meldet sich wieder mit Schmerzen zurück.
Aber es gibt auch noch witzige Kleinigkeiten. So sind oberhalb der Aufzugtüren in dem Krankenhaus kleine Schildchen angebracht, auf denen steht: "Im Falle eines Brandes Fahrstuhl nicht benutzen". Ein Witzbold hat unter eines dieser Schildchen mit Filzstift geschrieben: "...sondern Wasser holen".