Schilfs Reiseseite
Berichte von Reisen
zu Wasser, zu Lande und in der Luft
Szenen einer Kunststunde |
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Geschrieben von Uli Schilf am 24.03.2009 |
Seit der letzten Kunststunde bemalen 25 Kinder aus der 2. Klasse von den Eltern ausgepustete Eier. In weiser Voraussicht haben einige Mütter (und Väter?) ihren Kleinen mehrere Eier mitgegeben, denn prompt ging einiges unter den zarten Patschhändchen zu Bruch.
Heute: Ich bringe eine rote Schnur mit in die Schule und spanne sie durch die ganze Klasse. Der Klassenraum ist ziemlich hoch, die Schnur soll auch nicht so tief hängen, also muss der Lehrer in Ermangelung einer Leiter erst auf einen Stuhl für Zweitklässler und von dort auf einen Tisch. Fachmännisch wird mit Seemannsknoten die Schnur an einer vorhandenen Öse und dem Heizungsrohr auf der anderen Seite befestigt.
Vorteil: Alles hängt so hoch, dass weder Kinder noch Erwachsene die noch zu befestigenden Eier kaputt machen können.
Nachteil: Lehrer muss immer zuerst auf den Stuhl und von dort auf den Tisch (wer schleppt schon immer eine Leiter mit in den Klassenraum?). Und es passiert, was vorhersehbar war. Beim ersten Runtersteigen fällt der Lehrer vom Stuhl. Kinder johlen, Lehrer guckt etwas griesgrämig, muss aber dann auch lachen. Jetzt stehen die Kleinen am Lehrerpult Schlange. Jeder will ein Streichholzstückchen an einem dünnen Faden befestigt in das entsprechende Loch des bemalten Eis einführen lassen. Lehrer: "Das Loch ist zu klein. Ich mache es größer." Patsch! Erstes Ei kaputt! Also vorsichtig. Am Ende der Stunde hängen drei wunderschön bemalte Eier (von ca. 30) an einer roten Schnur im Klassenraum. 27 weitere Eier warten darauf, von dem einfallsreichen Lehrer aufgehängt zu werden. Ich freue mich auf die nächste Kunststunde!