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Tagebuch

Überführungstörn Teil 2

Geschrieben von Uli Schilf am 02.05.2009
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02.05.2009

Wir werden heute durch das Klingeln meines Mobiltelefons geweckt. Helmut ist am Apparat und will wissen, wo wir sind. Wir hatten locker verabredet, uns in Flensburg oder Langballig zu treffen. Das wird nun heute nichts, weil er am frühen Nachmittag wieder zurück fährt. Unser Treffen verschieben wir auf später.

Um 08.45 Uhr snd wir nach einer ruhigen Nacht aufgestanden. Es ist nahezu windstill und die Sonne scheint.

Nach dem Frühstück legen wir um 10.15 Uhr ab, doch - oh Schreck - statt Wasser kommt weißer Qualm aus dem Auspuff. Dabei haben wir doch gerade einen neuen Seewasserfilter einbauen lassen. Also zurück in eine leere Box. Diesmal ist das Anlegemanöver eine Katastrophe. Wahrscheinlich deshalb, weil wir beide ziemlich aufgeregt sind. Nachdem wir festgemacht haben, prüfen wir erst einmal den Ölstand. Zu unserer Überraschung müssen wir einen guten Liter Öl nachgießen (trotz des Ölwechsels vor ein paar Tagen!). Hätten wir doch gestern Abend noch nach dem Ölstand gesehen - so wie wir es vorgehabt haben! Ein erneutes Starten der Maschine ließ uns erleichtert aufatmen: kaum noch Qualm, aber dafür Wasser! Ein Anruf bei Marc Seele ergab zwar, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen Ölmangel und Auspuffqualm besteht, aber er trug dennoch zu unserer Erleichterung bei.

Um 11.10 Uhr legten wir endgültig in Maasholm ab, setzten noch in der Schlei das Großsegel und um 11.35 Uhr die Fock. Seitdem warten wir auf Wind (12.10 Uhr). Vielleicht sollten wir Rasmus mal ein Schlückchen gönnen? Etwa um 12.15 Uhr taucht vor unserem Bug die "Safina" von Ingo Thomas (Zahnarzt in Büdelsdorf) auf, um uns zu begrüßen. Er ist auf dem Weg nach Sonderburg.

Um 12.35 Uhr wird die Maschine wieder angeworfen. Rasmus mochte genau so wenig kalten Kaffee wie der Skipper.

14.10 Uhr: Wir erreichen den Leuchtturm Kalkgrund, der den Eingang zur Flensburger Förde markiert. Neue Varianten sollte man besser nicht ausprobieren. Wir sind schon häufiger um den LT Kalkgrund herumgefahren - aber immer nördlich. Uli probiert eine Abkürzung und wir geraten prompt in Stress. Das Echolot (Tiefenmesser) zeigt immer weniger Wassertiefe an (bis auf 1,3m). Ein Blick in die Karte zeigt: große Steine, ein Blick aufs Wasser: hier ist es flach. Gott sei Dank entspannt sich die Lage. Um 16.10 Uhr runden wir Holnis und um 17.55 machen wir im Stadthafen fest. Wir liegen zwar nicht auf unserem Platz (der ist anderweitig vergeben - zunächst), aber an "unserem" Steg. Hier in Flensburg werden wir mit Böllerschüssen von alten Schiffen empfangen. An diesem Wochenende wird die Rum- und Zuckermeile eröffnet. Hintergrund ist, dass Flensburg durch den Rum- und Zuckerhandel mit der Karibik im 18. und 19. Jahrhundert reich wurde.

Morgen gibt es mehr Infos. Aber man kann sehen: W-Lan im Stadthafen Flensburg funktioniert.

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