Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

13.03.03

Heute stehen wir spät auf. Es ist schon 9.15 Uhr. Wir bezahlen und fahren zum Frühstücken in das Restaurant, in dem wir gestern unser Abendessen eingenommen haben. Offenbar gehören Aparthotel und Restaurant zusammen, denn wir müssen für das Frühstück nichts bezahlen.
Kurz nach 10 Uhr geht es weiter auf der Straße Richtung Cádiz. Wir lassen Conil links liegen. Ob wir es noch schaffen, bis um 12 Uhr in Jerez de la Frontera anzukommen? Immer donnerstags ist nämlich um 12 Uhr eine Vorführung der königlichen Reitschule von Andalusien. Wir schaffen es knapp – aber wir sind pünktlich. Die 17€ pro Person Eintritt kommen uns zunächst etwas happig vor, aber sie lohnen sich. Anderthalb Stunden bekommen wir eine tolle Vorführung geboten. Leider darf man weder Fotos noch Videos machen. Wir sind jedenfalls restlos begeistert.
Angetan sind wir auch vom Tourismusbüro der Stadt. Man empfiehlt uns Hotels und reserviert sogar einen Platz in einem Flamenco-Restaurant.
Nach einer kleinen Mittagsrast auf der Plaza Esteve geht es weiter zu Onkel Sepp. Wer das ist? Tío Pepe – bekannt als Sherry. In dieser großen Bodega erleben wir eine hochinteressante Führung mit anschließendem Umtrunk. Hier filmen und fotografieren wir nach Herzenslust. Eine besondere Attraktion ist eine Bodega, in der viele alte Fässer lagern. Im Gang steht ein Sherryglas, gefüllt mit Wein. Am Glas lehnt eine kleine Leiter. Warum, fragen wir uns. Es dauert nicht lange, da kommen kleine Mäuse, laufen die Leiter hinauf und nippen von dem Wein. Natürlich ist immer jemand dort, der nachschenkt. Wir lernen ein Ehepaar kennen, das uns ein Hotel empfiehlt. Die Suche gestaltet sich abenteuerlich, ist aber letztlich erfolgreich. In einem winzig kleinen Zimmer warten wir nun darauf, dass der Flamenco-Abend beginnt. Um 21.30 sind wir zum Essen in La Taberna Flamenca in der C/Angostillo de Santiago angemeldet, wo dann um 22.45 die Flamenco-Show beginnen soll. Jerez wird ja als die Stadt Andalusiens bezeichnet, die den ursprünglichsten Flamenco zu bieten hat. Jetzt gehen wir aber erst noch etwas trinken.
Am Theater sitzen wir bei angenehmen Temperaturen draußen und trinken eine Copa. Anschließend geht es mit dem Taxi zur Flamenco-Bar. Mich wundert, dass der Taxameter nicht weiterspringt. Strahlend erklärt uns der Taxifahrer, dass wir 2,68 € zu zahlen haben. Das stand da auch schon am Anfang der Fahrt. Nach einem opulenten Mahl beginnt um 22.45 Uhr die Flamenco-Show. Es sind ganz junge Leute, die uns zeigen, was sie können. Jutta meint, dass sie in 20 Jahren ihr wahres Können zeigen, weil sie dann erst über die Lebenserfahrung verfügen, die sich in „richtigem“ Flamenco zeigt.Unser kleines Zimmerchen erreichen wir zu Fuß, schließlich kennen wir uns inzwischen in Jerez aus.