Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

07.10.2015

Gefahrene km: 263              Fahrzeit: 4:08 Std.

morgens: Vila do Conde                  abends: Nazaré

Nach dem Frühstück entsorgen wir und nehmen Frischwasser. Um 09.50 Uhr geht es los nach Porto. Ich habe einen SP eingegeben, der ziemlich nahe an der berühmten Brücke Ponte Dom Luis I. liegt. Das Navi schickt uns natürlich durch die gesamte Innenstadt von Porto. Es fehlt nur noch, dass am Ende eine Prüfung zum staatlich geprüften Stadtführer steht. Die hätte ich wohl nicht bestanden, denn den eigentlich anvisierten gebührenpflichtigen Parkplatz übersehe ich und fahre nebenan auf eine Straße, die nach Parkplatz aussieht. Zwei Männer empfangen uns und einer weist uns fachmännisch in eine Parklücke, die ich alleine (und auch nicht mit Juttas Hilfe!) nie angesteuert hätte. Schweißgebadet, stellen wir das Womo ab, der „Parkwächter“ kontrolliert, ob wir auch alle Türen abgeschlossen haben. Korrigiert noch einmal unsere Fahrradsicherung und freut sich über die 4 €, die ich ihm spontan in die Hand drücke. Seinem Lachen entnehme ich, dass sein Mund auch schon mal mehr als 2 Zähne hatte. Beruhigt gehen wir über die Straße und besorgen uns 2 Tickets, die uns zu einer unbegrenzten Tagesfahrt mit dem „Yellow-Bus“ berechtigt. Wir können aussteigen, wo wir wollen usw. Wir zahlen die 26 € und steigen alsbald in einen Bus, der uns durch die Altstadt von Porto und an die Douro-Mündung in den Atlantik bringt.

In der Hektik des Einparkens haben wir versäumt, warme Kleidung anzuziehen, denn auf dem offenen Deck des Doppeldeckers weht ein ziemlich kalter Wind. Jutta geht bald nach unten. Irgendwo in der Altstadt steigen wir aus und gehen zum Womo zurück um etwas zu essen und uns wärmer anzuziehen. Uns verlässt ein bisschen die Lust, weiter mit dem Bus durch Porto zu fahren. Wir sind uns einig: der Stadt werden wir nicht ganz gerecht. Sie hätte etwas mehr Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht liegt es daran, dass wir doch noch über 200 km bis zu unserem nächsten Übernachtungsziel vor uns haben. In Lissabon wollen wir den Fehler nicht wiederholen, sondern einen stadtnahen Campingplatz aufsuchen, von dem aus wir dann unsere Touren unternehmen können. Wir fahren also weiter, kurven noch durch die Schwesterstadt von Porto – Vila Nova da Gaia – weil hier die Bodegas für den Portwein liegen und finden leider keinen Parkplatz. Ein wenig enttäuscht geht es nach Nazaré, unserem nächsten Übernachtungsplatz ca. 100 km nördlich von Lissabon. Weil wir keine Lust haben, durch die Dörfer zu schleichen, nehmen wir dieses Mal die mautpflichtigen Autobahnen und wissen am Ende, dass wir das nicht jeden Tag machen werden. Rund 30 € werden für die 200 km fällig. Es werden sicher nicht die letzten Mautgebühren sein, aber wir wollen die Ausgaben dafür doch in Grenzen halten. Der CP in Nazaré liegt sehr schön am Rande eines Parks in einem Pinienwald. Das Restaurant hat eine dürftige Speisekarte und die sanitären Anlagen sind auch von vorgestern. Aber wir haben WLAN und können uns mal wieder melden und (unwichtige) Mails abrufen.