Schilfs Reiseseite

Berichte von Reisen

zu Wasser, zu Lande und in der Luft

06.04.2010

Heute sind wir früher dran. Wir wollen nach Murano. Die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau. Jutta macht erst einmal ein Foto von dem Baum, unter dem unser Wohnwagen steht. Da ist nämlich über Nacht der Frühling ausgebrochen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu erkennen, wann man alt wird. Mir ist heute eine begegnet, die ich bisher noch nicht kannte. Wir stiegen wieder in den erneut überfüllten Bus. Da stand eine junge (und auch noch hübsche) Italienerin auf und bot mir ihren Sitzplatz an. Für mich gab es natürlich auch einige Optionen. Ich entschied mich dafür, mein Alter zu akzeptieren und nahm das Angebot mit einem freundlichen „tante grazie“ an. Und das Schlimme: Es war mir gar nicht peinlich.

An der Piazzale Roma (ihr merkt schon: das ist unser ständiger Schiffsableger), nahmen wir diesmal die Linie 41 nach Murano, eine Insel in der Lagune, die eigentlich aus 5 Inseln besteht und bereits seit dem 7. Jahrhundert besiedelt ist. Im 13. Jahrhundert verlegte man die Glasproduktion aus dem brandgefährdeten Venedig hierher. Heute leben noch etwa 7000 Menschen auf Murano. Es gibt dort Dutzende von Glasläden und einige Glasbläsereien. Neben kitschigen Erzeugnissen gibt es herrliche und künstlerisch wertvolle Dinge dort zu kaufen und zu schauen. Wir haben uns auf das letztere verständigt. Aber auch sonst ist Murano einen Besuch wert. Wir haben uns z. B. die Kirche San Pietro Martire angeschaut, die zwei Altarbilder von Veronese beherbergt.

Auf der Rückfahrt machten wir noch auf der Friedhofs-Insel San Michele Station. Schon auf der Hinfahrt sahen wir ein Boot mit einem Sarg.

 Auf dieser Insel begraben die Venezianer ihre Toten. Auch Igor Strawinsky und Ezra Pound (amerikanischer Dichter der Moderne) liegen hier begraben.

Nach einem Einkauf in einem Supermarkt sind wir nun wieder auf dem Campingplatz angekommen.