07.07.2005

Bemerkungen:
Um 10.50 Uhr legen wir in Laboe ab. Alles läuft noch etwas unkoordiniert. Wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis sich die Bordroutine einstellt. Außerhalb des Hafens empfängt uns die Förde mit Windstärke 5 und in Böen mit 6 Bft. Wir beschließen erst einmal unter Maschine weiterzufahren. Jutta stößt sich am Kajütaufbau so den Kopf, dass man es im Nacken knacken hört. Folge: Ihr wird schlecht, die kabbelige Ostsee tut ihr Übriges und ich sehe den Törn schon zu Ende gehen, bevor er richtig begonnen hat. An Segeln ist unter diesen Umständen nicht zu denken. Also motoren wir weiter an der Küste entlang. 14.40 Uhr: LT Schleimünde passiert. Meinen Plan, in dem kleinen Hafen Schleimünde festzumachen, müssen wir aufgeben. Bereits um diese Zeit sind alle 19 Boxen belegt. Nach Maasholm will ich nicht, also geht es weiter nach Kappeln. Um 15.50 Uhr machen wir im Privathafen der Stapelfeldt-Werft fest. Diesen Hafen kennen wir aus dem letzten Jahr. Wir haben fast den gleichen Liegeplatz wie damals. Jutta geht es inzwischen etwas besser. Das Ruder reagiert bei Rückwärtsfahrt ziemlich schwerfällig. Zur Stapelfeldt-Werft: Ich marschiere auf der Suche nach dem Hafenmeister durch die Werft. Alles ist offen, Werkzeuge liegen herum, kein Mensch zu sehen. Also frage ich einen Bootseigner am Steg. Der sagt: “Hier sind alle im Urlaub. Die sind segeln.” “Und dann lassen sie alles so offen stehen?”, ist meine ungläubige Frage. “Hier kommt nichts weg”, sagt mein Gesprächspartner. Also packe ich unser Liegegeld (10 €) in einen Umschlag, schreibe auf ein vorbereitetes Formular den Namen unseres Schiffes und den Heimathafen, kreuze die Schiffslänge und die Liegeplatznummer an und freue mich, dass so etwas in Deutschland noch möglich ist.

Kappeln